Geschichte des Lottos

Jede Woche fiebern Millionen von begeisterten Lottospielern den Ziehungen entgegen und hoffen, endlich den Jackpot zu gewinnen oder zumindest einen 6er zu tippen. Denn Lottogewinner sind gemachte Menschen, die sich endlich alle materiellen Träume erfüllen können, die man normalerweise nicht bezahlen kann.

Obwohl Millionen Lottofans vom großen Glück träumen, wissen nur die wenigsten, wie das Lottospiel einmal entstanden ist. Der Begriff wurde im italienischen Genua im Jahre 1620 zum ersten Mal als „Lotto di Genova“ erwähnt, was seiner Zeit mit der Wahl der damaligen Ratsherren in Verbindung gebracht wurde und mit einem Lotteriespiel wenig zu tun hatte. Denn für die „Lotto di Genova“ wurden die Namen der 90 Kandidaten auf Loszettel geschrieben, woraus dann die fünf Ratsherren gewählt wurden. Etwas später tauschte man die Namen der Kandidaten mit Nummern und die erste Lotterie „5 aus 90“ war geboren. Nach dieser Vorlage entstand im Berlin der frühen 50er Jahre das Lotteriespiel „5 aus 90“, das zwei Jahre danach in dem ersten Lottoblock überging. Wegen der etwas geringen Gewinnchancen von „5 aus 90“, es sind etwa 44 Millionen von Möglichkeiten, wurde in der Folge auf das noch heute in Deutschland bestehende System von „6 aus 49“ umgestellt.

Lotto in Deutschland

So ist in Deutschland mit dem Spiel „6 aus 49“ die Gewinnwahrscheinlichkeit im Vergleich zu anderen Ländern um einiges höher. Zum Beispiel werden in den USA Gewinne nur an Lottospieler ausgezahlt, die 5 Zahlen aus 59 richtig erraten haben. Noch komplizierter wird es in Italien. Dort müssen gleich 6 Richtige aus 90 Zahlen getippt werden. Dagegen gleicht es in Deutschland einem „Kinderspiel“, 6 aus 49 richtig zu tippen. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Höchstgewinn liegt hierzulande bei 1 zu 139 Millionen. Die erste Ziehung des Spiels „6 aus 49“in Deutschland fand am 9. Oktober 1955 statt. Die Zahlen lauteten 13, 41, 3, 23, 12, 16 und wurden von einem Waisenmädchen gezogen. Übrigens: Interessanterweise ist die 13 die Zahl, die am seltensten auftaucht.

Zusätzliche Gewinnchancen

1956 wurde die Zusatzzahl eingeführt, die bei den Lottospielern gleich großen Anklang fand. Das bedeutete erweiterte Gewinnmöglichkeiten. Hinzu kam später eine zweite Ziehung am Mittwoch. Dadurch nahm die Anzahl der Lottospieler deutlich zu. Als 1991 die Lottogesellschaften in Deutschland den Jackpot einführten, ließ sich dazu die Gewinnsumme zusätzlich vergrößern. Das heißt, ist es nicht möglich, in der höchsten Kategorie einen Gewinner zu ermitteln, so fließt die Gewinnsumme in einen Jackpot. Der von mal zu Mal immer größer werden kann.

Ursprung der Lotto Gewinne und Lotto Quoten

Wer sich fragt, woher unser Lotto kommt, landet schnell im 18. Jahrhundert. Damals suchten Staaten nach zusätzlichen Einnahmequellen und die Bürger dieser Staaten nach zusätzlichen Möglichkeiten, Geld zu investieren und überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen: Lotto Gewinne. Dabei fällt sogar der Name Casanova, auf dessen Betreiben die französische Krone ins Lottogeschäft eingestiegen sein soll. Die Berechnung von Lotto Quoten sowie komplexe Zahlen- bzw. Tippsysteme ergaben sich dann von ganz allein. Aber was kam vor all den Staats- und Klassenlotterien? Denn das Bedürfnis, seinen Einsatz zu wagen und aus dem Nicht-Vorhersagbaren seinen Glückstreffer zu landen ist doch wohl so alt wie die Menschheit selbst. Man könnte in archaischen Kulturen recherchieren oder in Spiele-Traditionen, die sehr weit zurückreichen und bis heute unverfälscht sind.

In Afrika beispielsweise. Lange, bevor das Glück an Zahlen gekoppelt war, kam es auf die Geschicklichkeit des Einzelnen an. Man schloss Wetten ab und drückte Protagonisten des Spiels kräftig die Daumen. Beim „Ngoli“ etwa treten mehrere Spieler gegeneinander an und versuchen, von außerhalb eines Kreises, dort hineingeworfene Steinchen mit ihren Würfen aus der Begrenzung herauszuschießen. Diese dürfen sie dann behalten. Das erinnert ein bisschen an unser europäisches Murmelspiel. In Afrika ist es bei Kindern beliebt, kann aber auch schon mal unter Älteren Gegenstand hitziger Kämpfe zweier Teams werden. Eine Art Lotto Gewinne ergeben sich aus den gemachten Einsätzen und die Lotto Quoten aus der Wertigkeit der erzielten Treffer.

„Mti“ heißt die afrikanische Variante unseres Mühlespiels. Einer der Beiden Spieler versucht, drei Steine auf eine Reihe der sternförmigen Brettzeichnung zu bekommen. Das geht sehr schnell. Man kann seine Einsätze rasch wiederholen – und wenn beide Spieler ähnlich wachen Sinnes sind, heben sich die Unterschiede auf und der Faktor Spielglück tritt offen zutage.

Um Lotto Gewinne machen zu können, muss man raten, muss man spekulieren. So wie beim „Ende“, das für Kulturhistoriker sicher am Anfang einer Vielzahl von Ratespielen stehen dürfte. Dabei werden um ein Zentrum etwa zehn nach außen größer werdende Kreise auf den Boden gemalt. Die beiden Spieler besitzen zwei Steine. Den kleineren halten sie in den zusammengeballten Fäusten versteckt. In zwei Vierecke neben den Kreisen wird der größere Stein abgelegt. Nun wirft jeder Spieler sein kleines Steinchen möglichst präzise in die Mitte des kleinsten Kreises. Wer dem Ziel am nächsten kommt, darf mit dem Raten beginnen. Der andere Spieler versteckt seinen Stein hinter dem Rücken in einer seiner Hände, ein Vorgang, den man auch auf jedem deutschen Schulhof kennt. Errät sein Gegenspieler die Hand mit dem Stein, darf er den größeren seiner beiden Steine in den äußersten Kreis legen und ein zweites Mal raten. Andernfalls ist der andere dran. Und so geht es immer weiter. Sieger ist, wer als Erster seinen Stein ins Zentrum setzen kann. Hier ist bei ungefähr gleich gebauten Händen eindeutig keine Geschicklichkeit mehr gefragt und ein Favorit bestimmt die Quote. Der „sechste Sinn“ als geheimnisvoller Faktor spielt sich in den Vordergrund – insgesamt die gleiche Voraussetzung wie für Lotto Gewinne und Lotto Quoten. Denn mal ehrlich: Lotto Gewinne möchten man sich nicht im Schweiß seines Angesichts erkämpfen müssen oder kompliziert ausrechnen – das wahre Glück ist doch eine Eingebung!

Meilensteine des LOTTOs

1643 – Die erste Lotterie „5 aus 90“ wird in Genua gestartet, die sich bald über ganz Italien ausbreitet. Das Glücksspiel ist so alt wie die Menschheit selbst. Jedoch erst die Staatsmächte im späten Mittelalter wissen diese bis dato verpönte und gotteslästerliche Leidenschaft als neue Geldquelle für öffentliche Zwecke zu nutzen: Das heutige Zahlenlotto lässt sich auf „Lotto di Genova“ in Italien zurückführen.

1575 – Hier werden seit 1575 einer neuen Verfassung zufolge auf recht undemokratische Weise alljährlich aus einer 90-köpfigen Bürgerliste fünf Personen in den Senatorenstand durch Losentscheid gewählt. Die Genueser schließen darauf Wetten ab- und ersetzen die Namen der Kandidaten durch die Zahlen 1 bis 90. Die erste Lotterie „5 aus 90“ ist geboren. In Neapel enthält 1682 die Lostrommel 90 Namen verarmter Frauen im heiratsfähigen Alter, von denen fünf gezogen werden. Wer richtig tippt, bekommt einen Geldgewinn und die Frau eine Aussteuer.

1735 – Das erste Zahlenlotto startet in Bayern. Das Zahlenlotto erhält seinen Einzug in Deutschland relativ spät; erst Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Aufhebung des Glücksspielverbotes im Jahre 1731 durch Papst Clemens XII. Im Jahre 1735 startet das erste Zahlenlotto in Bayern, welches jedoch nach nur fünf Ausspielungen wieder eingestellt werden musste. Die mangelnde Erfahrung in der Quotierung der Gewinnausschüttung bricht dem Veranstalter das Genick.

1763 – In ganz Deutschland wird nun Lotto gespielt. Bis 1763 ist ganz Deutschland im Lottofieber; die bis dahin unter Konzessionsbetrieb geführte Lotterien werden verstaatlicht. Friedrich der Große führt wie auch andere Staatsoberhäupter auf der Suche nach Ideen zur Sanierung seiner Staatsfinanzen nach dem italienischen Vorbild das Lotto „5 aus 90“ in Preußen ein. Nahezu gleichzeitig lässt auch die Kaiserin Maria Theresia Lottospiele in österreich-Ungarn veranstalten.

1800 – Lotto wird bis auf weiteres eingestellt.

1953 –  Lottoziehung „5 aus 90“ in Westberlin.

1955 – Die Ära des modernen Zahlenlottos „6 aus 49“ wird am 9. Oktober 1955 in Hamburg eingeläutet. Das elfjährige Waisenkind Elvira Hahn zieht die erste Gewinnzahl in Hamburg im Hotel Mau – die 13. Bis heute ist sie übrigens die seltenste gezogene Kugel. Außerdem fischt das Mädchen die Zahlen 41, 3, 23, 12 und 16 aus der Lostrommel. Am Tag der ersten Ziehung gibt es keinen Gewinner mit sechs Richtigen, dafür jedoch 10 mit fünf korrekt gesetzten Kreuzen (12895,50 Mark Gewinnsumme). Für drei Treffer bekommt ein Wettfreudiger 2 Mark ausbezahlt.
Immerhin werden bereits 257.914 Scheine mit einem Umsatz von 515.828 Mark erreicht. Bis Ende des Jahres 2000 klettert die Marke auf rund 7,8 Milliarden Mark. Die ersten drei Lotto-Sechser können am 13. November ermittelt werden.
Einige Gewinner lassen die Glücksfee an ihrem Gewinn teilhaben: Ein Lehrerehepaar aus Reit schenkt ihr 1957 ein Sparbuch über 1000 Mark.

1957 – Im Wiesbadener Neuen Museum gelangt am 6. Januar 1957 erstmals die klassische elektromechanische Trommel zum Einsatz.

1965 – Die erste Fernsehziehung „6 aus 49“ findet beim Hessischen Rundfunk und der ARD am 4. September 1965 statt. Ansagerin Karin Dinslage geht als erste Lottofee in die Geschichte ein. Die Gewinnzahlen der ersten Fernsehziehung lauteten 13, 21, 35, 36, 45, 46.

1967 – Karin Tietze-Ludwig wird neue Glücksfee und präsentiert die Zahlen. 30 Jahre führte sie durch die Sendung.

1982 – Zur Samstagsziehung gibt es jetzt das Lotto am Mittwoch im ZDF. das 2000 mit dem Samstagslotto zu einer Lotterie zusammengelegt wurde.

1993 – Die Sendung & Ziehung der Lottozahlen läuft vor der 20.00 Uhr-Tagesschau. Davor lief die Sendung über Jahrzehnte nach der großen Samstagabendshow gegen 22.00 Uhr.

1998 – Seit diesem Jahr ist Franziska Reichenbacher die Moderatorin. In knapp 700 Sendungen machte Sie rund 1.050 Menschen zu Millionären.

2013 – Am Samstag, 29. Juni 2013, wurde die Ziehung der Lottozahlen zum letzten Mal vom Hessischen Rundfunk live im Ersten Deutschen Fernsehen übertragen. Seitdem wird die Ziehung selbst wird vom Deutschen Lottoblock im Internet übertragen.

2017 – Miriam Audrey Hannah und Chris Fleischhauer präsentieren die Ziehung der Lotto-Zahlen im Internet.

Hintergründe

Die Präsentation der Gewinnzahlen passte sich in den verschiedenen Jahrzehnten immer wieder den Sehgewohnheiten der Zuschauer an. 1965 begann alles in einem nüchternen Studio, die gezogenen Zahlen wurden auf Teakholzklötzchen noch einmal präsentiert.

In den 1970er Jahren kam die Farbe ins Spiel. In den 1980er Jahren bekam das Lottostudio eine Plexiglas-Kulisse, die Glückszahlen blinkten fortan in einer stilisierten Eins, dem Markenzeichen des Ersten Deutschen Fernsehens.

In den 1990er Jahren wurde das Lottostudio größer. Alle Ziehungsgeräte waren in einer aquariumsähnlichen Kulisse aufgestellt, die Ziehungsvorgänge dauerten rund acht Minuten. 2005 schließlich zog die Sendung – gestrafft auf fünf Minuten – in das hr-Studio im Frankfurter-Main-Tower. Die Frankfurter Skyline wurde zur Kulisse des Glücks. Nach dem Umzug in das Hochhausstudio folgte auch die Verlegung auf den Sendeplatz nach der Samstagabend-Unterhaltung.

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1 Gedanke zu „Geschichte des Lottos“

  1. Ich spiele seit den 17.Oktober 1955 bis heute mit 2 oder 3 Ausnahmen. Ich bin jetzt 87 Jahre alt. Lotto gehört zu meinem Leben.. ach, mein höchster Gewinn war 5123,00 DM.

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