Lotto-Lothar der berühmte Lottogewinner aus Deutschland

Von überschäumenden Lottogewinnern, die nicht viel später hochverschuldet im Obdachlosenasyl landen, liest man in der Boulevardpresse relativ häufig. Hohe Gewinne überfordern viele Menschen. Das sind Lebensgeschichten, in denen Menschen durch Reichtum arm wurden. Psychologen verwundert das nicht: Denn Reichtum schafft nicht automatisch auch Glück.

Rund 4.200 Menschen gelang seit dem Beginn des Lottospiels in Deutschland im Jahre 1955 wovon andere nur träumen: Sechs Richtige im Lotto! Das heißt, mit einem Schlag ist man alle Sorgen los. So denken viele, die es ihnen Woche für Woche nachzumachen versuchen. Psychologen denken anders darüber. Laut Schätzungen sollen 80 % aller Lottokönige schon nach etwa zwei Jahren finanziell wieder von vorn anfangen oder sich in Schulden gestürzt haben. Selbstverständlich löst ein Lottogewinn zunächst einmal eine große Euphorie aus. Doch diese Euphorie verschwindet wieder fast so schnell wie sie kam. Studien aus den USA belegen, dass schon nach wenigen Wochen das gefühlte Glück dem Empfinden von querschnittgelähmten Unfallopfern gleicht. Das kommt daher, so glauben Psychologen, dass der Mensch andauernde Hochs oder Tiefs nicht gut ertragen kann, deshalb steuert er selbst dagegen an. Der Punkt ist aber vielmehr der, dass die frischgebackenen Lottokönige denken, mit der neuen materiellen Lebenssituation geht auch eine erhöhte Lebenszufriedenheit einher.

Kurzes Glücksgefühl
Psychologen raten: Die meisten Lottogewinner sollten sich mehr Zeit nehmen, um sich in Ruhe mit der veränderten Lebenssituation eingehend zu befassen. Ganz im Gegenteil. Stattdessen kündigen sie ihre Jobs und geben das Geld für Luxusgüter aus. Beispiele gibt es zuhauf. Das prominenteste ist wahrscheinlich der Arbeitslose Lothar Kuzdlowski aus Hannover, auch „Lotto-Lothar“ genannt. Er gewann 1994 3,9 Millionen Mark und kaufte teuere Sportwagen, feierte rauschende Orgien auf Mallorca, in Rio de Janeiro oder Jamaika, zockte in Spielcasinos und informierte die Bild-Zeitung vor jeder seiner Aktionen. Vier Jahre später trennte sich seine Frau von ihm und ein Jahr darauf starb der 53-Jährige Lotto-Lothar. Das meiste Geld war durchgebracht und um den Rest, der übrig blieb, stritten sich jahrelang Lotto-Lothars Geliebte und seine Witwe. Ein weiteres Beispiel ist eine Frau, die nach dem 6er sofort ihren Job kündigte, eine Eigentumswohnung kaufte und auf Weltreise ging. Trotzdem blieb das große Glück für sie aus. Ein paar Jahre später wollte sie wieder in ihren alten Job zurück und wie ein normaler Mensch leben.

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